zeit in ſeliger Erinnerung vor ihre Seele führen. An dieſe
Freunde des Kinderlebens richtet im Intereſſe der Kinder der
Herausgeber die freundliche Bitte, dieſe ihnen noch bekannten
volksthümlichen Kinderreime, welche hier noch nicht aufgenom⸗
men ſind, durch Buchhändlergelegenheit der auf dem Titel ge—
naͤnnten Verlagshandlung ihm gütigſt ſchriftlich zuzuſenden,
jungen Kinderwaͤrterinnen an! Sie erſchoͤpfen und ermatten ſich und die
Kinder mit zaͤrtlichen Anreden und empfindſamen Ausrufungen, Kuͤſſen
und Streicheln und anderen uͤbertriebenen Liebkoſungen. Und was iſt
die Folge davon? Weil ſie den rechten Unterhaltungsſtoff verloren ha—
ben oder verſchmaͤhen, ſo bekommen ſie ſammt den Kindern allmaͤhlig
Langeweile; die Kin der werden muthwillig und ungezogen, ſie werden
verdrießlich, und Marie und Heinrich, die noch eben ſuͤße Zuckerengel
waren, die noch eben geſchmeichelt und geſtreichelt wurden, heißen nun
ungezogene Rangen, und werden mit Stoͤßen und Schlaͤgen zur Ord—⸗
nung gebracht. /
„Darum verlangen ſie auch ſo nach der Großmutter. Da iſt noch
Vorrath von den Ergoͤtzlichkeiten, bei denen ihr Herz in Spruͤngen geht
und ihr Gemuͤth warm und lebendig wird. Wie ſtill und andaͤchtig ſitzen
die Enkel um ſie her, wenn ſie erzählt von dem Huͤhnchen, das die
Blumen abpfluͤckt, und von dem Fuchs, der auf dem Zaͤune ſaß, und
bitten ſie, die Geſchichte von dem armen Lirum noch einmal zu erzaͤhlen,
die ſie ſchon hundert Mal gehoͤrt haben. Das fuͤllt ihre ganze Seele
aus. Dabei glaͤnzen die kleinen freundlichen Augen und gluͤhen die