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dem eine kurze Zeit widmen, der drei und dreißig Jahre
lang für uns auf Erden gewandelt und ſein Leben dahin
gegeben hat.“
„Chriſtus bedarf unſres Dankopfers nicht“ verſetzte
der Mann — »er iſt in den Himmel zurückgekehrt, don
wannen er gekommen. Und wer ſollte auf Stephanie Acht
haben, wenn wir beide fortgegangen wären?“
„O mein Beliſar!“ antwortete Tabea betrübt — „wie
ſern biſt du noch von dem wahren Glauben! Will nicht
Chriſtus mitten unter uns ſein, wenn auch nur drei in
ſeinem Namen verſammelt ſind? Sollen wir nicht Gott
Dank opfern und dem Höchſten unſere Gelübde bezahlen?
Und wenn ſchon Chriſtus unſrer Dankopfer nicht bedarf,
ſo bedürfen doch wir derſelben zu unſerm ewigen Heile.
O wie iſt meine ganze Seele erfüllt worden von der Größe
der göttlichen Liebe durch die heutige Feier! Chriſtus iſt
erſtanden aus des Todes Banden! jauchzt es immer und
immer fort in meinem Innern. Was fürcht' ich nun Tod
und Grab? Und wie liebe ich auch dich, mein Beliſar,
und Stephanie und alle Menſchen! Denn nicht vergeblich
hat uns erſt dieſen Morgen der würdige Peliſſos in des
Auferſtandenen Namen zugerufen: Daran will ich erkennen,
ob ihr meine Jünger ſeid, ſo ihr Liebe zu einander habt.
Mein Beliſar, liebe mich doch wieder und deinen Heiland
noch mehr, der dich zuerſt, und ach! ſo unausſprechlich ge⸗
liebt hat.“ Tabea faßte ihren Gatten in die Arme und
netzte ſeine Wange mit Thränen der Rührung.
„Du biſt ein gutes Weib“ — ſprach Beliſar ergrif⸗
fen — „und frömmer als ich. Ich liebe dich unausſprech⸗
lich und den erſtandenen Heiland dazu. Auch habe ich,
während ihr oben auf dem Berge ſanget, ihm meine Hul⸗
digung hier unten dargebracht.