Verkäufer. Hier, junger Mann — brauchen
Se Bleiſtifte, Federhalter?
Ralperl (leiſe). Ob ich einen brauche! Bald
hätt' ich's vergeſſen. Aber wie komm' ich ohne
Geld dazu? Halt, ich weiß! (laut) Sie, Freunderl,
was koſtet ſo ein Federhalter?
Verkäufer. 5 und auch 10 Pfennige.
Kaſperl. Ach, iſt das ein Heidengeld! Haben
Sie keine für 3? Aber ſchaun's am Himmel, da
fliegt ein mächtiges Angeheuer, iſt's ein Ballon?
Nein, ein fliegendes Schwein iſt's!
Verkäufer. Ich ſeh' nix!
Raſperl. Ja, hier um die Ecke müſſen Sie
treten — ſo — da ſeh'n Sie's! (leiſe) oder auch
nicht! (Er nimmt ſchnell einen Federhalter und reißt aus,
indem er eine lange Naſe zieht.)
Verkäufer. Halt, halt! Wart' du Bengel!
Polizei her! Faßt ihn, den Dieb! (Der Schutzmann
bringt den Kaſperl am Kragen geſchleppt.)
Schutzmann. Diesmal hätten wir dich aber
richtig erwiſcht, du Taugenichts, da hilft dir keine
Schwindelei! Her mit dem Federhalter! Hier,
Herr Seyfferth, haben Sie Ihr geſtohlenes Gut!
Hat vielleicht einer von den Herren zufällig einen
Rohrſtock bei ſich? ö
Verkäufer. Jawohl, bei mir können Sie alles
haben! (Gibt ein Stöckchen heraus. Der Schutzmann
haut den Kaſper windelweich.)