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III. Aufzug.
(Nach der Schule. Der Kaſper kommt mit ſeiner kleinen
Freundin Hulda aus der Schule.)
Bulda. Kaſperl, ſag' mal, weshalb kamſt du
denn heut' ſo ſchrecklich ſpät in die Schule?
Raſperl. Ich ſpät? Ach nein! — Oder doch
ja, es war halt ſo neblig, weißt du — und da —
Bulda. Es iſt aber gar nicht neblig geweſen,
die Sonne hat ja ganz hell geſcheint — geſchient —
Ralperl. Geſchienen! Nein, Hulda, was biſt
du doch für ein dummes, kleines Mädel! Sieh,
das kommt von „Schienen“! Hier ſind Schienen
für die Straßenbahn, ſiehſt du, wie ſie glänzen in
der Sonne?
Bulda. Ja, und da iſt auch eine große Pfütze,
wie ein ganzer Ententeich!
Ralperl. Soll ich's jetzt 'mal machen, daß
die Schienen nicht mehr glänzen? Sieh 'mal, das
mach' ich einfach ſo (er ſpringt mitten hinein, man
hört hinter der Bühne einen Waſſerplatſch:) Platſchll!
Bulda. Pfui! ungezogener Kaſper, jetzt bin
ich ganz ſchmutzig und da gibt's Haue! Ni! (Weinend.)
Kalperl. So ein Gänschen! Da muß ſie
nun gleich losheulen, weil ſie ein paar Spritzer
auf dem Kleid hat! Ich bin doch auch nicht trocken
geblieben und meine Stiefel ſehen ſchön aus! Hu!
Aber heulen tu' ich doch nicht? (Wirft ſich in die
Bruſt.) Dafür bin ich auch ein Junge — nein,
ein Mann!