Full text: Blüthen und Früchte aus dem Garten des Lebens

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liche Behandlung wenig oder gar nicht kümmerte, daß die 
Forſtaufſicht kaum dieſen Namen verdiente, und die Männer, 
welche damit betraut waren, faſt nichts von ihrem Berufe ver— 
ſtanden. 
Tom hatte ſich durch Angelique eine genaue Kenntniß der 
Oertlichkeit verſchafft und war glücklich in dem faſt noch einem 
Urwalde gleichen Dickichte angekommen. Dort richtete er ſich 
in einem dichten Strauchwerke ſchnell eine Art Hütte ein und 
ging unverweilt an das Werk, das er auf ſeinem Schmerzens⸗ 
lager ausgeſonnen hatte. Jene Kenntniß von dem Baue ſüd— 
amerikaniſcher Canoe's, die ihn einſt ſo ſehr angezogen, kam 
ihm jetzt zu Statten. Mit der Feſtigkeit des Entſchluſſes und 
der zähen Ausdauer ſeines Willens paarte ſich Geſchick und 
Kenntniß. Er machte ſich zunächſt aus jungen Eichen, die er 
bog und mit den Enden vermittelſt gedrehter junger Schöß— 
linge an einander befeſtigte, das Gerippe ſeines Canoe's. Als 
dieß dauerhaft hergeſtellt war, löſte er — und die Jahreszeit, 
die den Saft in die Bäume trieb, begünſtigte ihn ungemein 
— mäͤchtige Stücke derber Eichenrinde los und benagelte da— 
mit dieſes Gerippe; verſtopfte die Fugen mit Moos; ſchnitzte 
ſich zwei tüchtige Handruder und ſah ſich, ehe ſein Vorrath 
von Lebensmitteln endete, mit denen er ſorglich und genüg— 
lich zu Werke ging, am Ziele ſeiner heißen Wünſche. Das 
Canoe war fertig; aber nun entſtand die Frage, wie er es in 
See bringen könne? Dieß war der ungleich wichtigere Theil 
des Unternehmens; denn der Strand war, wie er es ſelbſt er⸗ 
fahren hatte, ſorgfältiger bewacht, als man es in England 
vermuthete. Seine nächſte Aufgabe war, eine Stelle zu er⸗ 
mitteln, wo der Wald bis zur Küſte reiche; dort eine Stelle 
ausfindig zu machen, wo er ſein Schiff lein vom Stapel laſſen
	        
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