Full text: Blüthen und Früchte aus dem Garten des Lebens

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Durch die Schließung der Häfen gegen Englands Handel 
war, wie das leider faſt immer die Folge ſtrengen Abſchlies— 
ſens gegen den Verkehr mit andern Völkern und Ländern iſt, 
ein Schleichhandel mit der franzöſiſchen Küſte entſtanden, der, 
gefährlich zwar, aber auch ſehr gewinnbringend, die Menſchen 
trotz der ſittlichen Straf barkeit desſelben ungemein anlockte. 
Tom diente auf einem Handelsſchiffe, welches Kaufleute in 
Harwich ausrüſteten und zu ihren Handelszwecken verwendeten. 
Sie hatten zahlreiche Verbindungen mit franzöſiſchen Handels- 
leuten, welche den Schmuggelhandel in's Große trieben. Da— 
her bekam jetzt das Schiff die Beſtimmung, in der Gegend der 
Mündung der Loire zu kreuzen und dort ſeine reiche Ladung 
amerikaniſcher Bodenerzeugniſſe einzuſchwärzen. Die Küſte bot 
Schlupfwinkel genug, weil ſie waldbedeckt war, die Ladung 
an's Land zu bringen, und es war eine kleine Bucht bezeich— 
net, wo in ſtiller Nacht die Boote zu landen hätten, um die 
Güter in vertraute Hände abzuliefern. Tom ging mit ſeinem 
Schiffe in See. Es erreichte glücklich ſeine bekannte Stelle 
und ſuchte für's Erſte durch ein ſtets den Ort veränderndes 
Umherkreuzen die Wachſamkeit der Strandwächter zu täuſchen. 
Dieß gelang völlig. Gerade an dem Abend, wo die Ladung 
eingeſchmuggelt werden ſollte, war das Schiff ziemlich weit 
von der Stelle entfernt, allein ein günſtiger Wind ſchwellte 
mit der ſinkenden Nacht die Segel, und da das Schiff ein guter 
Segler war, ſo erreichte es zur rechten Zeit Ort und Stelle. 
Die Schalluppe und die Boote wurden eiligſt befrachtet nnd 
eilten der Bucht zu, wo die Schmuggler ſie erwarteten. 
Alles ging nach Wunſch. Die Fracht war am Lande, und 
die engliſchen Matroſen wollten ihre Fahrzeuge wieder beſtei⸗ 
gen, um eine zweite Ladung zu holen, als die Schmuggler ſie 
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