Der Hirt und die Bienen. 
Ein Bienenſchwarm wählte ſich eine hohle Eiche zum 
Aufenthalt. Ein Hirt entdeckte den Schwarm und als er 
ſah, wie die Bienen Honig und Wachs eintrugen, beſchloß 
er, ihnen ihre Waben zu rauben, es möchte auch koſten, was 
es wolle. Als er nun wirklich Hand anlegte, gerieten die 
Bienen in Wut, umſchwärmten ihn von allen Seiten und 
brachten ihm mit ihren Stacheln viele Stiche bei. Vor 
Schmerzen ſchrie er laut auf und zog ſich zurück, indem er 
ihnen zurief: „Glaubet nicht, ihr wilden Beſtien, daß mir an 
eurem Honig ſo ſehr viel gelegen iſt; wenn ich Honig haben 
will, kann ich ihn auch ohne euch bekommen.“ 
Wem die Trauben zu hoch hängen, der behauptet ſtets, 
ſie ſeien ſauer. 
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Der Walker und der Kohlenbrenner. 
Ein Kohlenbrenner bewohnte ein ſehr geräumiges Haus 
und bot ſeinem Freund, einem Walker, welcher eine ſehr be— 
ſchränkte Wohnung hatte, einen beträchtlichen Platz darin an, 
um nur immer bei ihm ſein zu können. „Dies kann ich 
unmöglich,“ antwortete der Walker, „ſo nahe können wir 
nicht beiſammen wohnen, denn du würdeſt das ſchwärzen und 
beſudeln, was ich weiß mache und reinige!“ 
Selten und nicht wohl läßt ſich Gleiches und Angleiches vereinigen. 
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