Dritter Außzug.
Ein Turnierplatz bei Aſchby in England. Im Hinter⸗
grunde ſieht man einen Scheiterhaufen, daneben
Rebekka in der Loge.)
Erſter Auftritt.
König Johann. Tempelherr. Herold
Rebekka. Volk.
Tempelherr.
Faſt habe ich das Warten hier ſatt und ſehne
mich nach dem Untergange der Sonne, damit wir die
Schranken verlaſſen können.
Johann.
Ich hätte nicht geglaubt, daß die Sache ſo gut
ablaufen würde, denn man hörte vorher ſo manche
mißbilligende Stimme, und von vielen Seiten wurde
die Verurtheilung der Jüdin als ein Mißbrauch un⸗
ſerer Rechte angeſehen.
Tempelherr.
Ihr könnt daraus das Volk erkennen. So lange
es nur auf Reden und Klagen ankommt, ſind alle zum
Widerſtande bereit. Heißt es aber wirklich in den Kampf
für die vermeintliche Unſchuld gehen, da zieht ſich Je⸗
der zurück.
Johann.
Nun für uns iſt es um ſo beſſer. In den Augen
unſerer Freunde befeſtigt dieſer Machtſpruch unſer An⸗
ſehen, und unſere Feinde jagt er in Schrecken, und
ſie wagen nicht, ſich gegen uns zu erheben.
Tempelherr.
Und was liegt an dem Leben einer Jüdin, wenn
es uns im Lande in unſerer Macht befeſtigt?