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hatte der Schuldheiß dieſen groben Verſtoß gegen den
Kaiſer wahrgenommen, als er den Bengel auf die Hände
ſchlug und ihn zornig anfuhr: „Flegel! willſt du des
Kaiſers Brod eſſen 2“ Der Schildbürger erſchrack, zog
den Löffel ſchleunig zurück und legte den gekoſteten
Biſſen fein beſcheidentlich wieder in die Schüſſel. Der
Kaiſer, der dieſes wahrgenommen, hatte des Mahles
genug, und ſchenkte den Schildbürgern die ſaure Milch
mit ſammt dem weißen Brod.
Im übrigen blieb der Kaiſer länger bei den Schild—
bürgern, als er ſonſt Willens geweſen war, denn ihre
Narrheit gefiel ihm über die Maßen. Als aber die
Reichsgeſchäfte ihn nöthigten, heimzukehren, erbot er
ſich zur Abhülfe aller Beſchwerden, die ſie etwa vorzu—
bringen hätten, und wollte ſich ihnen als einen recht
gnädigen Herrn erweiſen. Da war ihre einzige Bitte,
daß es ihnen vergönnnt ſeyn möge, ihrer ſchädlichen Weis—
heit fernerhin überhoben bleiben zu dürfen, dagegen in
ihrer heilſamen Narrheit durch ein kaiſerliches Privile—
gium für ewige Zeiten geſichert zu werden, ſo daßs Niemand
ſie hinfort darin hindern oder darin anfechten dürfte.
Dieſe Bitte gewährte ihnen der Kaiſer willig und unter
vielem Lachen, und es wurde ihnen ein förmlicher Frei—
heitsbrief für ihre Narrheit, mit des Kaiſers Unter—
ſchrift und Siegel ausgeſtellt und eingehändigt. Und ſo