die Schildbürger hinaus mit ihren Steckenpferden, ihm
entgegen. Wie der Schuldheiß den Kaiſer gewahr
wurde, ſprang er im Eifer von ſeinem Gaul auf einen
Miſthaufen, und band ſeine hölzernes Roß vorſichtig an
einen daneben ſtehenden Baum. Und weil er dazu
beide Hände brauchte, nahm er den Hut zwiſchen die
Zähne, behielt ihn auch darin, nachdem das Stecken—
pferd angebunden war, und murmelte zwiſchen den Zäh—
nen: „Nun ſeyd uns willkommen, auf unſrem Grund
und Boden, feſter Junker Kaiſer!“ Der Kaiſer er—
kannte zwar auf den erſten Blick und auf das erſte
Wort, wie es mit den Schildbürgern beſchaffen ſey,
und hatte Mühe den Gruß zu verſtehen, doch merkte
er, was der Schuldheiß ſagen wollte, und erwiederte:
„Hab' Dank, mein lieber Schuldheiß! und du auch — 4
Aber der Schuldheiß hatte ſeinen Hut, den er halb los—
gelaſſen, wieder feſt mit den Zähnen gefaßt; und konnte
nicht antworten. Schnell beſann ſich ſein Nebenmann,
warf den verabredeten Reim in ſeinem Kopf herum,
konnte aber über das Endwort nicht bei ſich einig wer—
den, ob es hieße Narr oder Gauch oder etwas An-⸗
deres, und platzte endlich heraus mit den Worten: „Der
Schuldheiß iſt ein Narr!“
Auf dieſe Weiſe wurde der Kaiſer empfangen und
als er noch zu guter Letzt den Schuldheiß lächelnd be—
fragte: „Warum ſtehſt du denn auf dem Miſt?“ ſo
erwiederte dieſer mit einem Funken ſeiner alten Weis—
heit: „Ach Herr, ich armer Tropf bin nicht werth, daß
mich der Erdboden vor euch trage!“ Hierauf geleiteten