Full text:

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Mithirten und Geſellen mit einem freundlichen Du. 
Jener aber verbat ſich dieſes feierlich, und fügte hinzu: 
„Wiſſe, daß wir nicht mehr ſind, der wir zuvor waren; 
wir ſind jetzt unſer Herr, der Schultheiß zu Schilda!“ 
Da wünſchte ihm der andere Glück zu ſeinem neuen 
Amte bei dem ungezogenen Volke der Schildbürger, und 
ließ ihn ziehen. 
Alſo zog unſer Herr, der Schultheiß, fort und kam 
in das Bad. Hier ſtellte er ſich gar weiſe, ſaß in 
ſchweren tiefen Gedanken, zählte von Zeit zu Zeit ſeine 
Finger ab, ſo daß Alle, die ihn zuvor kannten, ſich 
über dieſe Veränderung verwunderten und ihn für me— 
lancholiſch hielten. Indeſſen fragte er einen, der neben 
ihm ſaß, ob dieß die Bank ſey, auf welcher die Her— 
ren zu ſitzen pflegen? Ja! ward ihm geantwortet. „Ei wie 
fein habe ich es getroffen,“ dachte da der Schultheiß, 
»iſt es doch, als habe mirs die Bank angerochen, daß 
ich Schultheiß zu Schilda ſeyl“ Wie er nun lange ſo 
ſitzt und vor lauter Nachdenken tüchtig ſchwitzt, kommt 
der Bader, ſieht, daß ſein Kopf naß iſt und meint, er 
habe ſchon gebadet. „Guter Freund,“ ſprach er, „ihr 
habt den Kopf gewaſchen, aber ihr habt euch noch nicht 
reiben und kratzen laſſen! Iſt dieß nicht geſchehen, ſo 
will ich Lauge herlangen und euch ausreiben!“ Der 
Schultheiß, der in tiefen Gedanken geſchwitzt, antwor— 
tete: „Lieber Bader! Ich weiß wahrlich eigentlich 
nicht, ob ich gebadet habe, aber gerieben bin ich noch 
nicht! Unſer Einer hat gar viel zu ſinnen und zu 
denken, ſonderlich ich, der ich trachten ſoll, wie ich
	        
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