Full text:

14 
Als dieſer den gehörnten Siegfried anſichtig ward, grüßte 
er ihn ganz tugendlich. Siegfried bedankte ſich mit allen 
Sitten, und ſtaunte die koſtbare Kleidung, die überaus 
köſtliche Krone und das herrliche Gefolge des Königs 
lange an. Denn derſelbe hatte nicht weniger denn tau⸗ 
ſend Zwerge bei ſich, alle wohl geputzt und bewaffnet, 
die ſich ſofort mitſammt dem Könige zu ſeinen Dienſten 
erboten. Der König Egwald hatte nämlich den Ritter 
Siegfried ſogleich erkannt. Er konnte ſich nicht genug⸗ 
ſam verwundern, wie und warum er doch an dieſen 
abwegſamen Ort gekommen, zumahl es hier der Gefah⸗ 
ren ſo mancherlei gebe. Siegfried dankte Gott, daß er 
ihm Mittel und Wege zugeſchickt, ſein Vorhaben weiter 
ins Werk zu ſetzen; er bat den König, ihn doch ſeiner 
Treue und Tugend genießen zu laſſen, und ihm zu ſa— 
gen, wie er am füglichſten nach dem Sitze des Drachen 
gelangen könnte. Daß aber der Zwerg Siegfried mit 
Namen genannt und ſo zutraulich mit ihm, wie mit 
einem alten Bekannten, geredet, darüber verwunderte 
ſich dieſer, und ſagte zu dem Zwergenkönig: „Wenn 
du mich ſo gut kennſt, ſo mußt du auch wohl wiſſen, 
wie mein Vater und meine Mutter heißen, und ob ſie 
noch am Leben ſind.“ Der Zwerg antwortete und ſprach: 
„Dein Vater heißt Sieghard und iſt König in den 
Niederlanden; deine Mutter heißt Adelgunde; und beide 
leben noch.,) Wie Siegfried vernahm, daß der Zwerg 
von allem ſo guten Beſcheid wußte, dachte er: meine 
Sache wird noch gut werden, und verließ ſich auf ſeine 
Stärke. Er bat daher den König, daß er ihm den Weg 
1 
4 
0
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.