Full text:

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Freiheit wieder erhalten. Nun habe ich aber nur Einen 
zu Falle gebracht, und der bin ich ſelber; und hinfort 
wird kein anderer Kämpe mehr durch mich fallen. Gerne 
möchte ich dir, geſtrenger Ritter Siegfried, noch von 
einem andern Abentheuer erzählen, das dieſer Wald 
verbirgt, von einem Drachen, der eine ſchöne Jungfrau 
gefangen hält, aber ach — ich muß ſcheiden!/ Er 
winkte ihm Abſchied mit der Hand zu, da brach ſein 
Auge und er gab den Geiſt auf. Als Siegfried ihn ſo 
dahin ſinken da, beklagte er ihn ſchmerzlich und jam⸗ 
merte auch, daß ihm die Nachricht von der ſchönen 
Florigunde ſo nahe geweſen und jetzt zu nichte gewor— 
den. Aber er konnte es nicht mehr ändern. Darum 
nahm er von dem todten Ritter den Schild und die 
Sturmhaube. Den Panzer, der ihm auch vermacht 
war, zog er dem Todten nicht ab, denn ſeine gehörnte 
Haut bedurfte keines Harniſches; auch war er vom lan— 
gen Faſten und Wachen ſo matt, daß er die Laſt 
nicht hätte tragen mögen. 
So ſetzte ſich Siegfried wieder auf ſein Roß und 
ritt auf's Ungewiſſe fürbaß in den Wald. Da kam 
mit einemmal ein Zwerglein auf einem kohlſchwarzen 
Roſſe daher geritten, mit überaus köſtlichen Kleidern 
angethan, wie ihm dieß auch wohl geziemte. Denn der 
Zwerg Egwald war ein König von großem Reichthum.
	        
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