Full text:

Grofs Macht und viel List 
Sein grausam Rüstung ist. 
KLuf Erd ist nicht seins Gleichen. 
Mit unser Macht ist nichts gethan: 
Wir sind gar bald verloren, 
Es streit für uns der rechte Mann 
Den Gott hat selbs erkoren. 
Fragst du wer der ist? 
Er heifst Jesus Christ, 
Der Herr Zebaoth; 
Und ist kein ander Gott: 
Das Feld muſs er behalten. 
Und wenn die Welt voll Teufel wer, 
Und wollt uns gar verschlingen, 
So fürchten wir uns nicht so sehr: 
3 SHCILEINTES IAHHUNDTNI. 
Es soll uns doch gelingen. 
Der Fürst dieser Welt, 
Wie saur er sich stellt, 
Thut er uns doch nicht. 
3Das macht, er ist gericht; 
Ein Wörtlin kann ihn fällen. 
Das Wort sie sollen lafsen stahn 
Und kein Dank dazu haben. 
Er ist bei uns Wohl auf dem Plan 
10 Mit seinem Geist und Gaben. 
Nehmen sie den Leib, 
Gut Ehr Kind und Weib: 
Lafs fahren dahin! 
Sie habens kein Gewinn: 
15 Das Reich muſs uns doch bleiben. 
III. 
EINX KINDERLIED AUF DIL WEIHENXACHTEN VOM KINDLEIN JIESV. 
Von Himmel hoch da komm ich her, 
Ich bring euch gute neue Mähr; 
Der guten Mähr bring ich so viel 
Davon ich singen und sagen will. 
Euch ist ein Kindlein heut geborn 
Von einer Jung frau auserkorn, 
Ein Kindelein so zart und fein: 
Das s5oll eur Freud und Wonne seyn. 
Es ist der Herr Christ, unser Gott: 
Der will euch führn aus aller Noth; 
Er will eur Heiland selber seyn, 
Von allen Sünden machen rein. 
Er bringt euch alle Seligkeit 
Die Gott der Vater hat bereit, 
Daſs ihr mit uns im Himmelreich 
Sollt leben nu und ewigleich. 
So merket nu das Zeichen recht, 
Die Krippen, Windelein so schlecht; 
Da findet ihr das Kind gelegt 
Das alle Welt erhält und trægt. 
Des lafst uns alle frœhlich seyn 
Und mit den Hirten gehn hinein 
Zu sehn was Gott uns hat beschert, 
Mit seinem lieben Sohn verehrt. 
Merk auf, mein Herz, und sieh dort hin: 
Was liegt doch in dem Krippelin? 
20 Wes ist das schene Kindelin? 
Es ist das liebe Jesulin. 
Bis willekomm, du edler Gast! 
Den Sünder nicht versehmæhet hast 
Und kommst ins Elend her Zu mir: 
25 Wie soll ich immer danken dir? 
Ah Herr, du Schöpfer aller Ding 
Wie bist du worden so gering, 
Daſs du da liegst auf dürrem Gras, 
Davon ein Rind und Esel afs. 
50 Und wer die Welt vielmal so weit, 
Von Edelstein und Gold bereit, 
So Veer sie doch dir viel zu klein 
Zu seyn ein enges Wiegzelein. 
Der Sammet und die Seiden dein, 
35 Das ist grob Heu und Windelein; 
Darauf du Keng so groſs und reich 
Her prangst als wWers dein Himmelreich. 
* 
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