Full text:

xix AUGUST BUCINER. 
Damil VFein Raum unbenutet Meibe, Mier noehι πei Lieden von Auguet Buchner, dem 
Freunde Oyitzens, unνα eines von Friedrieh Ritelert. 
ZWEI LIEDER VON AUGUST BUCINER. 
Von einem Oruanrtbogen, betitelt Avorsri Bocuwrar Nachtmal des Hrrru. 
andern Christlichen Getichten. 
BI. 5. vib., das andlre ebenda mu. 
DER CI1RISTEN SCHIIEFART. 
WNser Leben ist ein Meer, 
Die Begierden sind die Wellen, 
Die sich grawsamlich auffsehwellen, 
Vnd vns werffen hin vnd her. 
Bricht ein Vngelücke rein, 
Ist es als ein Sturm zu achten: 
Vnser Port, darnach wir trachten, 
Ist hier Ruh, dort selig seyn. 
Wer ist aber Steuermann ? 
Vnser Glaub vnd weise Seele. 
An des stareken Anckers Stelle, 
Ziehen wir die Hoſlnung an. 
Christus ist der Angelstern, 
Nach dem wir die Farth anstellen: 
Frœlich brechen wir die Wellen, 
Sehen wir jhn nur von fern. 
Dannoch aber hat es noth, 
Daſs man wol vnd vnverletzet 
Komme durch, weil auff vnd Col setzet 
Mancher offenbahrer Todt. 
Wollen wir recht lauffen ein, 
Allem Ungemach entgehen, 
Must du Christus vns beystehen, 
Schiſler, Rudel, Ancker seyn. 
DASS MITTEL, DAS BESTE. 
Wre sich in der Mitten helt, 
Vnd nicht strebt nach hohen Sachen, 
Wird nicht leichtlich vmbgefell't, 
Oder seines Feindes lachen: 
Oline Ort undt dahlr und Seitengahlung. 
Wer' er vnberümht im Land', 
Ist er jhm doch selbst bekandt. 
Triflt nicht eh des Tonnerſsknall 
Starcke Türn' vnd Fürstenhäuser, 
5 Als ein' arme Hütt vnd Stall2 
Bleiben nicht die kleinen Reiser, 
Wann der Nord sich auff sie richt, 
Der die hohen Tannen bricht? 
Wer nicht Sehiffbruch leiden will, 
10 Liebt daſs Ufer, Schifft bey Rande: 
Wer das Glücke fürcht, ist still, 
Bleibet in dem niedern Stande. 
O wie selig der allein 
Ihm sein Herr vnd Knecht mag seyn! 
15 Ob sich gleieh für deiner Hand, 
Dafs vnd jenes Meer vereuget: 
Ob sich gleich viel Volck vnd Land 
Vnter deinem Scepter beuget: 
Vnd die vngezehmte Macht, 
20 Alles jhr zu diensten bracht: 
Wann du dich nicht meistern Kanst, 
Den Begierden bist ergeben, 
Vnd nur füllest deinen Wanst, 
Must du stets ein Selave leben. 
23 Dann der sich selbst zwingen kan, 
Der ist ein recht ſreyer Mann. 
Solt ich nun bemühet seyn 
Ehr vnd Reichthumb zu erlangen? 
And're trieg' jhr falscher Schein, 
30 Ich will jhnen nicht nachhangen. 
Gott der ist mein hœchstes Gutt: 
Wo mein Schatz, da ist mein Muth 
Nebenst etlichen 
Das erste auf 
Mitgetlieilt von Herru Dr. Morits Hauyl.
	        
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