Full text:

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XVI VORREDE. 
Iateinischen Rirehenliedes aneignet; aber aueh wirklich aneignet: denn die aeht gewöenlien 
jambiseh gemessenen Slben Aer Lateinischen Verse werden nach. deutscher Art mit vier 
Hebungen wiedlergegeben, und von Miesen vier Hebungen tragen in der Regel πe auel 
noch einen rhetorischen Accent, gradle wie die πe Hebungen der allitterierenden Verse 
Immer zugleicli Metorisene gewesen waren. Diese vierzeilige Stroyhe wirdd aιebald nαιμκα οπαν 
Seiten hin selbstundi9 und netional weiter ausgebildet, nach der einen Seite zu der Form 
des vollsmœsSiHνεn Eyos und der Lyrih, der dreutlieiligen Stropie, nach der andern hin au 
Aer des Runsteyos, den unstrophiselien Reimyaaren. In der Iqjrischien Slrophie verlanqgen selion seit 
dem Jetzten Niertel des wölflen Jahrhunderts die einzelnen Vense zwSehHεen je πεν Hebun- 
gen, vegelmesig eine Senung; in den Reimpauren gelangt dasselbe Gesels erst um ein 
Jahrkundert speter aùνν Herrschaft. Damit war dem Prineip der Sylbenzalung sehon im 
voraus der Weg gerdumt; es ward allgemein geltend, Vs seit dem vierxehnten Jahrhkundert 
uie Syrache zu Scù½¹anten begann visehen dem Mettelochdeutschen un dem Neuhiochdeut- 
schen, als die Laute immer mehr und mehr neulochdeutselt zwyurdlen und doch die Tene 
mitteloehdleutseh blieben, soο dass man z. B. nicht mehr Ias Wider dem schäden der hie 
geschiht, sondern da die ersten Sylben in wider un schaden bereits Lang geworden waren, 
Wider dem schäden der hie geschiht, womit der Vers zwe Hebungen zu Nel beem. 
Aus ull dergleichen Verlegenlieiten half nun ein Versbau der, da er hloss die Sylben zählte, 
eo Nedlem fren Uiess, wee diel Aecente und wo er sie legen wollte. So blieb es, wenigstens 
in der Poesie der Gelehnleren, bis gegen 1600., nachdem schon Langot die neuρ⁹ehdeutsehe 
Syraehe iν Lait und Ton festi gesetat war. Da kamen Oyitzens Vorluufer und Oyitz gelbst 
unel fiiirten aιαhH in dMie Runstyoesie ein as sieh in der Poesie des Volkes sehon fricker 
aueebildlet vatte, die Vereinigung der Sylbenzailung mit der Zalilung der Aecente: nun 
erst gab e% auel deutsche Janiben und Trochœen, Anayœste undl Daetzijlen. ½) Noeh in 
andlrer Beziehung volLendet sten mit Opitz und den Seinigen ein Wendeyunet in der 
deutochen Verskunst. Bis dahin hatte man aufρ einem ursyrunglielt fremdlen Grunde deutseh 
werler gebaut: nun beginnt Me Zeit nieht mehr der Nationalisierunꝗ, sondern der hlossen 
Nachialimungꝗᷓ neuen und immer neuer fremdler Formen; die launger einheimischen aber und 
ihre Geselze geralhen daruber in Vergessenſeit: Me Reimpaare werden zu Enitlelversen, 
die Strophen werden xweyHellig oller ganz un symmetriseli. Mit Einfitirung9 der antiken 
Maasse it endlieh all die Fremdartiglieit cuufe den Giyſel getrieben; in unglaublieher Be- 
griſfeverwinrung Nlt man unsre betonten SyIben Fiir Lange NnU die umbetonten Fur xkurze, 
1) Opitzens altesten Vorgeingen in diesen Umgestaltung seheint aueh, en kabe mehr ur das Unriehtige des 
den Verskunst ist Paul Reblun (1656 — 15H. vg. Altgewolnten gefulilt, als das Ricletige in seiner Neue- 
Gottscheds Netli. Vorrathi I, 66 fig. 78 HHh. 88 f00 vung selben Klar verstauden. 
Aber seine Versuche hatten noch keinen Erfolg; es
	        
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