Full text: Lebensbilder aus der Wirklichkeit, nach englischen Originalen bearbeitet und der heranreifenden Jugend zur belehrenden Unterhaltung gewidmet

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Indeſſen ging nun das Gerede: die Tyrconnels kämen 
nach der Priory, ihrem Landſitze, den ſie ſeit ihrer Ver⸗ 
heirathung nicht beſucht hatten, und der von unſerm Hauſe 
nur einige Meilen entfernt lag. Welche Ausſicht für 
Fräulein Sowerby! In freudiger Aufregung glühend 
und faſt zitternd rief ſie aus: „Nun, da die theure Lady 
Anna unſre nächſte Nachbarin wird, zweifle ich nicht an 
einer baldigen Einladung nach der Priory!“ — — Seit— 
dem bekamen wir nun die Lady Anna Morgens, Mittags 
und Abends aufgetiſcht, und — die Wahrheit zu ſagen 
— wir Alle hatten ihrer herzlich ſatt, indeſſen auch ge— 
lernt, mit der Couſine Sowerby Schwächen Geduld zu 
haben — theils aus Mitleid, theils aus Zuneigung: ſo 
lächelten wir denn nur und ſagten Nichts. Doch nicht 
ſo die junge, muthwillige Beatrix! Ihr, die ſich ganz 
der Luſt des Augenblicks hingab, machte es Vergnügen, 
die ſteife alte Dame zu necken und aufzuziehen, und dieſe 
vergalt es ihr mit aller Abneigung, welche ein ſo wahr— 
haft freundliches Gemüth gegen irgend Jemand zu hegen 
im Stande war; ſie prophezeiete auch: wenn Fräulein 
Beatrix nicht umkehre von ihrem böſen Wege, werde es 
mit ihr kein gutes Ende nehmen. „In ihren Tagen“ 
— bemerkte ſie mehr als einmal — „da ſtreiften die 
jungen, wohlerzogenen, ſittſamen Fräulein nicht auf wil— 
den Pferden umher mit dem Schweißhunde auf den Fer— 
ſen, ſchwatzten und lachten nicht ſo unmäßig, wie Fräu⸗
	        
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