Full text: Lebensbilder aus der Wirklichkeit, nach englischen Originalen bearbeitet und der heranreifenden Jugend zur belehrenden Unterhaltung gewidmet

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empfahlen ſie ihm denn bald dieſes, bald jenes hübſche Mäd— 
chen in der Umgegend, allein immer vergebens: der Sohn 
wollte von Keiner hören; und obgleich er ſein Geſchäft 
ſo fleißig, wie ſonſt, betrieb, ſo ſah doch Jeder, daß er 
nicht mehr der Alte war. Von Fanchon erfuhr er nichts. 
Als aber ein ſehr ſtrenger Winter eintrat, würde die arme 
Barbara Noth gelitten haben, hätte ſich nicht auf eine ihr 
unbegreifliche Weiſe ihr Vorrath an Kartoffeln, Mehl 
und Feuerung immer wieder gefüllt. Mochte ſie noch ſo 
frei damit ſchalten, ſie hatte ſtets vollauf. Aengſtlich 
war es ihr manchmal, weil dies unmöglich mit rechten 
Dingen zugehen konnte; da ſie aber ein gutes Gewiſſen 
und nichts mit böſen Geiſtern zu thun hatte, beruhigte 
ſie ſich und ſegnete den guten Engel, der ungeſehen ihrem 
Mangel abhalf. Als das Jahr um war, kam Fanchon wie— 
der heim. Doch zum Verdruß der Mutter und zur großen 
Verwunderung des alten Blaſius und ſeiner Anna, weigerte 
ſie ſich ſtandhaft, in ihren Dienſt zu treten. Der Sohn 
allein wußte den Grund dieſes ſeltſam ſcheinenden Be— 
nehmens, und es kränkte ihn im Innerſten, daß ſie ihn ſo 
abſichtlich vermied. Während ſie ſich nun in der Nähe 
nach einer andern Stelle umſah, brach in der Nachbar— 
ſchaft das Scharlachfieber aus, und es gab kaum ein 
Haus, daß nicht ein Kind, oder mehrere daran krank 
liegen hatte. Auch Michels Kinder wurden alle Drei 
zugleich von der böſen Krankheit befallen. Und in einer 
Noth, wie dieſe, wartete Fanchon nicht, bis man ſie um
	        
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