Full text: Lebensbilder aus der Wirklichkeit, nach englischen Originalen bearbeitet und der heranreifenden Jugend zur belehrenden Unterhaltung gewidmet

216 
hier wußte Fanchon wieder Rath. „Gebt mir,“ ſagte 
ſie, „den Beutel her, ich will ihn an mein Bündel binden, 
und dann könnt Ihr's mit einander über Euren Sattel 
hängen; das Kind nehme ich auf den Schooß, ſo kann 
es ruhig in meinen Armen ſchlafen.“ — So eingerichtet 
trabten ſie nun wieder eine gute Strecke vorwärts, bis 
ſie einen Wald erreichten, durch den ihr Weg führte; doch 
es begann bereits zu dunkeln, und obgleich der Mond 
ſchon im Aufgehen war, ſtieg auch zugleich ein ſo dichter 
Nebel auf, daß ſie ihren Weg nicht mehr vor ſich ſehen 
konnten. Dabei ſtolperte das Pferd häufig über trockene 
abgefallene Zweige und Baumſtümpfe. Nachdem ſie nun 
bald den einen, bald den andern Weg eingeſchlagen und 
doch nie den rechten gefunden hatten, that Fanchon den 
Vorſchlag, abzuſteigen und zu Fuße zu gehen. „Dann,“ 
ſagte ſie, „ſind wir dem Boden näher, und finden um 
ſo eher aus, in welcher Gegend wir uns befinden. Während 
Ihr die Stute leitet, will ich für Paulchen ſorgen.“ — 
Da der Wald hie und da von Gräben und Teichen durch— 
ſchnitten wurde, hatten ſie es zu Fuße ſicherer, als zu 
Pferde, und eine Zeit lang kamen ſie auch ohne Unfall 
vorwärts. Als ſie aber an eine Stelle gelangten, wo 
der Wald ſich lichtete, ſahen ſie ſich mit Schrecken am 
Rande eines Sumpfes, der — wie Michel wußte — 
in einer, ihrem Wege ganz entgegengeſetzten Richtung 
lag. So kehrten ſie denn ziemlich muthlos wieder um
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.