Und einem Kameraden, der in der Nähe ſtand, dies zu—
ſchreiend, war er im Begriff, den armen Andreas abzu—
führen. Dieſer machte keinen Verſuch zum Widerſtande;
ſein Geſicht ward todtenbleich und ſeine Lippen zitterten
heftig. Dann ſchien er ſich zu faſſen, wandte ſich plötzlich
um, ſeinem Ankläger in's Geſicht zu blicken und ſtieß die
Frage heraus: „Was wollen Sie von mir? Was habe
ich gethan? — Doch der Polizeidiener antwortete nur
mit einem Gelächter und der Verſicherung, daß er es ſo⸗
gleich erfahren werde. Nun folgte ein kurzer Kampf, in
welchem die Brieftaſche zu Boden fiel und eine Menge
von Banknoten auf dem Pflaſter umhergeſtreut wurden.
Bei ihrem Anblick ſchien Andreas plötzlich die Urſache
ſeiner Verhaftung zu begreifen; entſetzt ſtarrte er auf die
Blätter hin, riß ſich dann mit Rieſenkraft aus den ihn
haltenden Fäuſten und ſtürzte fort in der Richtung, welche
das junge Mädchen genommen hatte. Ihm folgten die
Polizeidiener auf dem Fuße. Zwar gewann er einen
Vorſprung, doch konnten die Damen, welche noch eine
Zeitlang begierig nachſchauten, nicht mit Gewißheit erken—
nen, ob ihm ſeine Flucht gelungen ſei. — — „Ich hoffe,
der arme Junge wird ſeinen Verfolgern entronnen ſein,“
ſagte Adele halblaut für ſich, als ſie wieder nach Hauſe
fuhren, „ich hoffe es ſowohl um Luciens willen, als ſeiner
ſelbſt.“ — — „Sie bleiben alſo“ — fragte Frau von
Heranville mit einem ſeinen Lächeln, — feſt bei Ihrer