Full text: Erster Unterricht in der Sittenlehre fuer Kinder von acht bis zehn Jahren

eine Verbeugung, und entfernte ſich mit 
den Worten: ich bin Ihr Schuldner. 
Nun ſprach Herr Ehrenfried mit ſeiner 
lieben Frau noch verſchiedenes, das die Kin⸗ 
der nicht hoͤren durften. Vielleicht laͤßt es 
ſich in der Folge errathen, wovon er eigent⸗ 
lich geſprochen habe. 
Als des Abends, nach der Mahlzeit, die 
Kinder, wie gewoͤhnlich, den Vater bathen, 
daß er ihnen etwas erzaͤhlen moͤchte: ſo er⸗ 
zaͤhlte er ihnen dieß Mahl etwas von einem 
Knaben, der in Gefahr war ſeine Augen zu 
Herlieren. Schon, ſagte er, war uͤber beh⸗ 
de Augen ein Haͤutchen ſo weit gewachſen, 
daß er die Buchſtaben in ſeinen Buͤchern 
nicht mehr erkennen konnte, kaum konnte er 
noch ſeine Aeltern ſehen, da bath er den Va—⸗ 
ter; lieber Vater! noch Ein Mahl fuͤhre mich 
auf den Huͤgel, wo wir bisweilen den Mond 
aufgehen ſahen. Da will ich noch Ein Mahl 
ſehen die Baͤume, unter denen ich ſonſt ſaß, 
und von ihnen Abſchied nehmen auf ewig; 
denn nach ein Paar Wochen werde ich nichts 
mehr ſehen, ach Gott! — nichts mehr 
Vor
	        
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