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Stube, ſahen ſie, daß der Knabe ſich ganz
unbaͤndig betrug. So oft Herr Bemmel
an den Bruch fuͤhlte, ſchrie er von neuem
und zog das Bein zuruͤck. Alles Zureden
des Herrn Bemmel war umſonſt.
Da trat Heinrich zu ihm, faßte ſeine
Hand und ſagte: weißt du ſchon, Melchior,
daß ich auch das Bein zerbrochen habe?
Der Knabe ſah ihn ſtarr an.
Aber, fuhr Heinrich fort, der gute Herr
Bemmel hat es mir ſo gut geheilt, daß ich
heute wieder in den Garten gehen konnte.
Ich heulte aber auch nicht, da er es mir
einrichtete, hielt ſtille und biß die Zaͤhne zu—⸗
ſammen. Es dauerte ein Paar Minuten;
ſo war der Schmerz vorbey. Nun ſieh
einmahl, was fuͤr ein geſundes gerades
Bein ich habe.
M. Ich wollte ja gern ſtille halten,
wenn es doch nur nicht ſo ſchrecklich wehe
thaͤte.
H. Wenn du aber ſtille haͤltſt: ſo hoͤrt
das Wehethun bald auf.
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