Full text: Erster Unterricht in der Sittenlehre fuer Kinder von acht bis zehn Jahren

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Da ſprach Herr Ehrenfried: lieben Kin⸗ 
der! drey hundert Dukaten habe ich ver⸗ 
loren, dieß iſt freylich viel; iſt aber das, 
was ich nicht verloren habe, nicht noch weit 
mehr ? Habe ich nicht mein Haus und Hof 
und mein ganzes uͤbriges Vermoͤgen noch? 
Habe ich nicht meine liebe Frau und meine 
lieben Kinder noch? Habe ich nicht meine 
Ehtlichkeit noch? Laßt die drey hundert 
Dukaten fahren, die ich durch Fleiß wie 
der erwerben kann. Wir wollen uns nicht 
graͤmen uͤber das, was verloren iſt, ſondern 
uns freuen uͤber das, was wir nicht ver⸗ 
loren haben. Von nun an darf von die⸗ 
ſen drey hundert Dukaten nicht mehr ge— 
ſprochen werden. 
Er lenkte darauf das Geſpraͤch auf den 
wackern Amtmann, und machte den Kindern 
Hoffnung, daß er ſie ein Mahl mit zu ihm 
nehmen wollte. Nach Tiſche ſetzte er ſich in 
den Lehnſtuhl, und erzaͤhlte den Kindern et⸗ 
was von Groͤnland und von der Lebensart 
der Groͤnlaͤnder, dann begaben ſich alle ver⸗ 
gnuͤgt
	        
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