Der Palaſt der Rache. 265
Dem unſterblichen Gedaͤchtniſſe
des Ruhms der Fee Ceore.
Hier ſiegte ſie/
und an einem Tage,
uͤber die Liebe,
und beſtrafte ihre untreuen Liebhaber.
Dieſe Ueberſchrift chat dem, was der Prinz
gern wiſſen wollte, noch keine Gnuͤge. Er wuͤrde
alſo immer tiefer in den Wald gegangen ſeyn, wenn
es nicht Nacht geworden waͤre. Er ſetzte ſich un⸗
ter einem Cypreſſenbaume nieder; und Laum hatte
er ſich geſetzet, ſo hoͤrte er wieder, nahe bey ſich,
die klaͤglichen Stimmen, wie die vorige Nacht.
Wiewohl ihm nun dieſes nichts neues mehr war,
ſo erſtaunte er doch heftig, da er gewahr wurde,
daß es ſelbſt die Baͤume um ihn herum waren,
welche ſich wie Menſchen beklagten. Der Prinz
ſtand auf, zog ſeinen Degen, und hieb in die Cy⸗
preſſe, die ihm am naͤchſten war. Er wollte noch
mehr Hiebe klhun; aber der Baum rief: Halt
ein] halt ein! beleidige nicht laͤnger einen ungluͤck⸗
lichen Prinzen, der nicht mehr im Stande iſt ſich
zu wehren. Philax ſtand ſtill; und weil ihm die
Wunderdinge ſchon gewoͤhnlich wurden ſo frag⸗
te er den Cypreſſenbaum, durch welches Wunder⸗
werk er zugleich ein Baum und ein Menſch ſe ey? Ich,
will dirs wohl ſagen, antwortete der.- Baum: denn
weil ich itzt, nach zwey tauſend Jahren, zum er⸗
Feen⸗Maͤhrchen 2. Dh. S ſten⸗