TY - BOOK SP - 361 PP - Berlin LA - ger TI - Mädchenspiegel PY - 1858 AB - Sieben Erzählungen zur Moralerziehung für heranwachsense Mädchen, die alle den Gehorsam des Kindes gegenüber den Eltern und den Glaubensgehorsam sowie Fleiß und redliches Handeln als Grundbedingung für ein gesegnetes Leben betonen. Es ist nicht ein Leben ohne Schwierigkeiten, auch nicht ein gerechtes Dasein, sondern die Liebe der Kinder zu ihren Eltern und die Gewissenserziehung, das Sich-Gott-Überlassen-sollen, gegenüber der Aktivrolle, dem Schaffen, auch passiv sein können, etwas zu dulden vermögen, geben und nehmen, veranlassen und sich fügen, welches zum Leben gehört, geübt werden muß und akzeptiert werden muß. Das Leben wird mit allen Verleumdungen, Neid, Bosheit und Rachsucht dargestellt, wie es ist. Durch die Dialoge werden Beispiele in die Handlung eingeflochten, wie schlechtem Leumund, übler Nachrede und Ungerechtigkeit zu begegnen ist, an einem Beispiel sogar (Die Nähkäte), daß es nicht unziemlich ist, sich als Bittsteller an die Königin zu wenden, und daß Vergebung geübt werden muß. Alle Handlungen sind in die Vergangenheit verlegt. Es ist idealisiert, aber die Schicksalsgestaltung ist dem Individuum noch nicht völlig entzogen und den Kräften des Zufalls auferlegt. Redlichkeit und ein gutes Gewissen sind Kräfte, denen Handlungsspielraum zugestanden wird, Selbstbehauptung und Selbstverantwortung. Schöne kolorierte Bleistiftzeichnungen schmücken diese von christlicher Moralauffassung geprägten realistischen Erzählungen aus dem Familienleben. (Annelies Müller) AU - Hirschmann, Julie AU - Hosemann, Theodor AU - Hirschmann, Julie CN - PPN1851784136 PB - Winckelmann & Söhne ER -